Landkreis Osnabrück: Den „weißen Flecken“ geht es an den Kragen

Um den Glasfaserausbau weiter voranzutreiben, hat der Landkreis Osnabrück gleich mehrere geförderte Ausbauprojekte gestartet. Im Fokus stehen die sogenannten „weißen Flecken“ – also unterversorgte Gebiete mit verfügbaren Bandbreiten von weniger als 30 Mbit/s.

(Foto: Landkreis Osnabrück/Hermann Pentermann)

Der erste Spatenstich in einem Baulos im Nordkreis ist getan. Daran beteiligten sich (v.l.): Veronika Alves (Schützenverein 1589), Bürgermeister Werner Meier (Gemeinde Badbergen), Claudia Pelzl (GVG Glasfaser), Bürgermeisterin Tülay Tsolak (Stadt Quakenbrück), Bürgermeister Michael Bürgel (Samtgemeinde Arland), Dirk Holtgrewe (Geschäftsführer TELKOS), Denitsa Stoyanova (Baufirma Knaak), Dursun Polat (Stabstelle Breitband) sowie Frank Debrecht (Ingenieurgesellschaft Nordwest). (Foto: Landkreis Osnabrück/Hermann Pentermann)

Nächste Ausbaustufe für Teile von Georgsmarienhütte, Bissendorf und Hilter

Es ist eines der aufwendigsten Baulose beim geförderten Glasfaserausbau im Landkreis Osnabrück: Gleich zwei Bahntrassen- und vier Autobahnquerungen sind notwendig, damit unterversorgte Gebiete im Osten von Georgsmarienhütte, im Südwesten von Bissendorf und im Norden von Hilter Glasfaseranschlüsse erhalten können. Nun erfolgte in diesem Baulos der erste Spatenstich mit Vertreter*innen der Kommunen, des Landkreises, vom Tiefbauunternehmen Janning aus Twist und vom Netzbetreiber. Etwa 73 Kilometer lang wird die Glasfasertrasse sein, die 315 Hausanschlüsse in bislang unterversorgten Gebieten ermöglichen wird. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Juni 2025 abgeschlossen. 

Spatenstich für 180 Adressen in Bad Essen und Bohmte

Auch in Bad Essen und Bohmte ist der Spatenstich im Rahmen des geförderten Ausbaus der „weißen Flecken“ erfolgt. Um weitere 180 Adressen – darunter das Schloss Ippenburg – mit schnellen Internetverbindungen auszustatten, werden 55 Kilometer Glasfasertrasse verlegt. Die Ausbauarbeiten sollen voraussichtlich bis Juni 2025 andauern. 

360 Adressen in Melle erhalten schnelles Internet

Rund 70 Kilometer Glasfasertrasse werden künftig im Südosten der Stadt Melle verbaut, damit knapp 360 Hausanschlüsse mit schnellem Internet versorgt werden können. Aufgeteilt sind die Arbeiten in zwei Baulose, wobei die Tiefbauarbeiten von zwei Unternehmen übernommen werden. Dabei handelt es sich um die Firma Knaak aus Thüringen und die Firma Fonbud aus Wroclaw (Breslau).

Neues Baulos in Badbergen

Auch im Nordkreis geht es voran: In einem neuen Baulos in der Gemeinde Badbergen werden rund 50 Kilometer Glasfasertrasse verlegt, knapp 200 Adressen profitieren dann von schnellem Internet. Vertreter*innen vom Landkreis Osnabrück, der Kommunen, des Netzbetreibers und der ausführenden Firma griffen Ende Mai 2024 zur Schaufel, um symbolisch den Startschuss für die Arbeiten zu geben. Im Nordkreis hat sich in den vergangenen Jahren schon einiges beim Glasfaserausbau getan: Mehrere Baulose sind mittlerweile abgeschlossen und Unternehmen sowie Haushalte ans Netz gegangen. Im Norden und Osten von Badbergen sowie im östlichen Bereich von Quakenbrück sorgt nun das Tiefbauunternehmen Knaak dafür, dass weitere Adressen schnelles Internet erhalten.

Die Notwendigkeit eines umfassenden Glasfaserausbaus verdeutlicht Stephan Simon von der Stabsstelle Breitband des Landkreises. In der Vergangenheit hätten private Telekommunikationsanbieter den Glasfaserausbau im ländlichen Raum aus wirtschaftlichen Gründen ausgespart. „Unser Ziel ist es, dass der Landkreis Osnabrück ein starker Wirtschaftsstandort und guter Lebensort bleibt. In der heutigen Zeit ist dafür eine moderne stabile Breitbandinfrastruktur ein zentraler Standortfaktor“, so Simon.

Der Ausbau erfolgt in enger Abstimmung mit den beteiligten Städten und Gemeinden. Sämtliche Ausbauprojekte laufen unter der Federführung der Telkos GmbH. Kooperationspartner des Landkreises ist die GVG Glasfaser GmbH. Über den Netzbetreiber können Interessent*innen künftig bei der Marke „Teranet“ Produkte buchen. Der Glasfaserausbau wird vom Bund mit 50 Prozent und vom Land Niedersachsen mit 25 Prozent gefördert, die restlichen 25 Prozent trägt der Landkreis.